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Kupkas T-error of Religions, 1904

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts publizierte der in Paris lebende tschechische Künstler Frantisek Kupka in Magazinen wie “Assiette au beurre”, “Le Canard Sauvage” und “Cocorico” einige furiose bildnerische Attacken gegen eine explosive Gemengelage aus ungehemmter Profitgier, Militarismus und Imperialismus, die überwiegend religiös legitimiert wurde. Seine kommentierte Bildfolge “Religions” war 1904 erschienen. Das Werk hat einen Vorläufer in dem religionskritischen Portfolio “Die Entstehung der Gottesidee” von 1850 des linkshegelianischen Künstlers Theodor Kaufmann. Beide, Kaufmann wie Kupka, waren mit einem grossen zeitlichen Abstand in der Einflusssphäre nazarenischer Kunst ausgebildet worden, zu der sie sich antithetisch verhielten. Während Kaufmann sich weitgegend auf das christliche Europa beschränkte war Kupkas globaler Bezugsrahmen von seiner Beschäftigung mit dem theosophischen Synkretismus beprägt. Sein Verständnis für die Eigenarten aussereuropäischer Religionspraktiken muss vor diesem spekulativen Hintergrund aus heutiger Sicht als einigermassen beschränkt erscheinen. Andererseits verrät sich hier bereits an etlichen Stellen ein starkes Interesse an ethnographischer und archäologischer Forschung, das er in den nächsten Jahren vertiefen sollte.

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